Fragen und Antworten zur Brustgesundheit: Was man wissen sollte

Oktober ist der Monat der Brustkrebsaufklärung (Pink). Aber nicht nur Frauen, sondern auch Männer erkranken daran, wenn auch in geringerem Maße. In Deutschland sind ca. 72.000 Frauen betroffen. Bei den Männern sind es ca. 1%1. Das Bewusstsein für diese Krankheit und ihre Risikofaktoren zu schärfen, ist im Oktober wichtiger denn je. Zu diesem Zweck haben wir die Antworten auf 5 häufig gestellte Fragen zusammengestellt.

Autorin:
Anastasia Kolesnikova
MRes, Biochemikerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Frage 1: Wie entsteht Brustkrebs?

Gewebe wie die Brust besteht aus vielen Zellen. Unsere Zellen arbeiten unermüdlich. Sie sorgen dafür, dass alle Prozesse und Funktionen in der Zelle funktionieren. Manchmal geht in den Zellen etwas schief und beschädigte Zellen sterben nicht ab oder einige Zellen beginnen mit der Teilung und Bildung neuer Zellen, obwohl sie nicht gebraucht werden. Wenn dies der Fall ist, bildet sich ein Tumor, der in der Regel in Form einer Geschwulst tastbar ist. Ursache der Erkrankung sind bösartige Tumore2.

Frage 2: Was kann das Risiko erhöhen, daran zu erkranken?

Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Erkrankung wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Sie lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: in Faktoren, die du kontrollieren kannst, und in Faktoren, auf die du keinen Einfluss hast3.

Zu den Faktoren, die du nicht ändern kannst, gehören:

  • Dein Alter
  • Deine Familiengeschichte und alle Mutationen, die du in dir trägst
  • Das Alter, in dem deine Periode einsetzt und aufhört
  • Die Entdeckung von Tumoren wird durch mehr Bindegewebe in der Brust erschwert

Folgende Risikofaktoren kannst du beeinflussen:

  • Wie aktiv du bist und wie oft du Sport treibst
  • Ob du ein gesundes Gewicht hältst und was du isst
  • Ob du durch Behandlungen oder bestimmte Verhütungsmittel zusätzlichen Hormonen ausgesetzt bist
  • Alkoholkonsum

Frage 3: Kann ich den Risiken entgegenwirken?

Ja, Lebensstilfaktoren spielen eine Rolle. Die gute Nachricht ist, dass du etwas für deine Gesundheit tun kannst. Sorge dich nicht, alles auf einmal zu tun, sondern arbeite Schritt für Schritt, um sicherzustellen, dass die Veränderungen nachhaltig sind.

Folgende Veränderungen kannst du vornehmen4:

  • Das Risiko, an Brustkrebs und 12 weiteren Krebsarten zu erkranken, kann durch ein gesundes Körpergewicht gesenkt werden. Tipps zum Abnehmen findest du in unserem Lernzentrum. Dort erfährst du zum Beispiel, wie du einen Ernährungsplan erstellst oder wie sich Schlaf auf dein Gewicht auswirkt.
  • Gesund essen: Eine gesunde Ernährung sollte ausgewogen sein und viele Mikronährstoffe enthalten. In unserem Artikel hier findest du einige Superfoods für die Brustgesundheit, die du in deinen Speiseplan einbauen kannst.
  • Bleibe aktiv – ob im Fitnessstudio, beim Sport oder einfach zu Hause oder bei der Arbeit – bring deinen Kreislauf regelmäßig in Schwung.
  • Wenn du Kinder hast, stille sie so oft wie möglich.

Breast Health Q&A: What You Need to Know

Frage 4: Was ist eine Selbstuntersuchung und wie führe ich sie durch?

Tumore können als Knoten ertastet werden. Deshalb ist es wichtig, sie regelmäßig selbst zu untersuchen. So können sie frühzeitig entdeckt und schnell behandelt werden. Die Selbstuntersuchung ist ganz einfach: Du brauchst deine Brust nur aus verschiedenen Positionen zu betrachten, um zu sehen, ob sich etwas verändert. Achte auf Veränderungen in Form, Farbe, Größe, Schwellungen, Rötungen oder eine veränderte Position der Brustwarzen5.

Laut Breastcancer.org kannst du wie folgt vorgehen:

  1. Lege die Hände auf die Hüften und schaue auf deine Brüste.
  2. Hebe deine Arme und mache dasselbe.
  3. Achte darauf, dass nichts aus deinen Brustwarzen austritt.
  4. Während du dich hinlegst, taste mit ein paar Fingern nach Klumpen oder anderen Unregelmäßigkeiten. Achte darauf, dass du gründlich bist.
  5. Stehe auf oder setze dich hin und fühle noch einmal nach Knoten.
  6. Das war’s!

Sich selbst zu untersuchen kann helfen, aber du solltest dich auch untersuchen lassen.

Frage 5: Was ist eine Mammographie und brauche ich eine?

Mit einer Röntgenuntersuchung, der Mammografie, können Ärztinnen und Ärzte Knoten in der Brust erkennen. Eine Mammografie wird in der Regel alle zwei Jahre bei Frauen zwischen 50 und 75 Jahren und gelegentlich bei Frauen zwischen 40 und 49 Jahren durchgeführt6. Wenn du noch keine Beschwerden hast, ist die Mammografie eine gute Möglichkeit, um Brustkrebs frühzeitig zu erkennen, vor allem, wenn du die Knoten nicht spürst7.

Du kannst auch eine Ultraschalluntersuchung der Brust machen lassen, wenn du jünger bist. Dabei bewegt der Arzt oder die Ärztin einen Schallkopf über das Gewebe, wie bei anderen Ultraschalluntersuchungen auch8. Ultraschalluntersuchungen werden in der Regel nicht zur Früherkennung durchgeführt, können aber zusätzlich eingesetzt werden, um Veränderungen zu erkennen.

Wir hoffen, dass dir diese Fragen und Antworten beim Verständnis der Krankheit und bei der Verringerung deines Risikos, daran zu erkranken, helfen. Du kannst deinen Teil dazu beitragen, dass dein Brustgewebe gesund bleibt, indem du einige Änderungen an deiner Lebensweise vornimmst und regelmäßig zur Vorsorge gehst. Im Oktober kannst du uns dabei helfen, dich selbst und die Menschen in deiner Umgebung über diese wichtige Krankheit aufzuklären.

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