Insulinresistenz: So lassen sich die Symptome und Ursachen erkennen

Hast du schon einmal von Insulinresistenz (Insulin Resistance) gehört und spekulierst, du könntest darunter leiden? Wenn du dir nicht ganz sicher, was das ist und welche Insulinresistenz Symptome es gibt, dann wirst du in diesem Artikel die Antworten finden, nach denen du suchst. Tatsächlich kommt Insulinresistenz recht häufig vor. Schätzungen zufolge leiden etwa 1 von 3 Menschen in den USA an dieser Erkrankung, ohne davon zu wissen. In Deutschland und in Russland tritt Insulinresistenz bei etwa 20 % der Erwachsenen auf. Insulinresistenz (Insulin Resistance) ist ebenfalls als Prädiabetes bekannt. Typischerweise kommt sie in Europa im Vergleich zu anderen Ländern wie Thailand und Venezuela weniger häufig vor.

In diesem Beitrag klären wir, worum es sich bei Insulinresistenz handelt, ob es Insulinresistenz Tests gibt, welche Anzeichen bei Insulinresistenz häufig auftreten und welche Insulinresistenz Symptome allgemein sowie welche Insulinresistenz Symptome bei Frauen auftreten. Ferner erklären wir, wie du deinen Lebensstil ändern kannst, um das Risiko, an Diabetes zu erkranken, zu reduzieren.

Autorin:
Anastasia Kolesnikova
MRes, Biochemikerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Was ist Insulinresistenz?

Insulinresistenz entsteht, wenn die Reaktion des Körpers auf Glukose beeinträchtigt ist und die Glukose im Blut nicht richtig aufgenommen werden kann. Die sogenannten Beta-Zellen versuchen, dies durch die Produktion von mehr Insulin auszugleichen.

Beim Essen gelangt normalerweise Glukose ins Blut. Die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse fangen dann an, Insulin zu produzieren. Der Insulinspiegel steigt und signalisiert den Zellen, dass sie die Glukose aus dem Blut aufnehmen und sie für ihre eigenen Zwecke verwenden können. Das wiederum triggert weitere zelluläre Prozesse. Bei Insulinresistenz funktioniert dieser Prozess jedoch nicht, wie er sollte und führt zu einem zu hohen Glukosespiegel im Blut.



Symptome einer Insulinresistenz

Obgleich es keine ausschlaggebenden Insulinresistenz Symptome gibt, gibt es jedoch einige Anzeichen einer Insulinresistenz, auf die man achten sollte. Dazu gehören dunklere Hautbereiche in der Nähe der Achselhöhlen oder des Nackens oder das Wachstum von Hautanhängseln in denselben Bereichen. Wenn du verdächtige Anzeichen einer Insulinresistenz bei dir feststellst, ist das Beste, was du tun kannst, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Er oder sie kann einen Insulinresistenz Test durchführen und dir nötige Änderungen vorschlagen, um die Erkrankung umzukehren oder besser mit ihr umzugehen.

Bestimmte Personengruppen scheinen einem höheren Risiko ausgesetzt zu sein, eine Insulinresistenz zu entwickeln, darunter:

  • Personen mit Übergewicht 
  • Personen über 45
  • Personen, deren Familienmitglieder an Diabetes, Bluthochdruck oder hormonellen Erkrankungen leiden
  • Personen, die sich wenig bewegen
  • Personen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS)
  • Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen

Ursachen der Insulinresistenz

Es ist schwer, genau zu sagen, was eine Insulinresistenz verursacht. Dennoch scheinen familiäre Vorerkrankungen, Lebensstil und Körpergewicht eine entscheidende Rolle zu spielen.

Derzeit wird vermutet, dass ein Zuviel an Nahrung über einen längeren Zeitraum Insulinresistenz verursachen könnte. Der Körper versucht sich, vor den negativen Auswirkungen von zu vielen Nährstoffen, etwa Fettsäuren, auf einmal zu schützen und erzeugt einen Widerstand dagegen. Dies kann als Schutzmaßnahme gesehen werden, setzt den Körper langfristig jedoch unter Stoffwechselstress. 

Diagnose einer Insulinresistenz

Wie kann man herausfinden, ob der Körper resistent gegen Insulin ist? Leider gibt es keinen eindeutigen Insulinresistenz Test oder eine verlässliche Liste von Insulinresistenz Anzeichen. Ein Arzt oder eine Ärztin kann jedoch anhand mehrerer miteinander kombinierter Tests helfen, herauszufinden, ob du unter Insulinresistenz leidest. Dazu gehört zum Beispiel das Messen deines Blutzuckerspiegels und Körperfettanteils. Abnormalitäten im Blutzuckerspiegel, zu hohe Blutdruckwerte oder sehr niedrige Werte des guten Cholesterins können Warnzeichen sein.

Ein weiterer Test ist der sogenannte A1C-Test. Anhand dieses Tests kann der durchschnittliche Blutzuckerspiegel über die letzten Monate festgestellt werden. Ein durchschnittlicher Blutzuckerspiegel von etwa 6 % könnte darauf hinweisen, dass eine Prädiabetes oder Insulinresistenz vorliegt. Die Insulinresistenz Symptome bei Frauen unterscheiden sich mitunter von denen bei Männern. Daher hängt die genaue Interpretation von weiteren Kriterien ab und sollte nur von einem Arzt oder einer Ärztin vorgenommen werden.

Wie Insulinresistenz zu Typ-2-Diabetes führen kann

Derzeit wird vermutet, dass eine Insulinresistenz oder Prädiabetes durchschnittlich etwa 2,5 Jahre anhält und dann schnell in eine voll ausgeprägte Erkrankung übergehen kann. Sobald der Körper nicht mehr in der Lage ist, den Blutzuckerspiegel durch die Überproduktion von Insulin auszugleichen, geht die Insulinproduktion zurück und es kommt zu Diabetes. Danach kann die Behandlung mit Medikamenten, in diesem Falle zusätzlichem Insulin, beginnen. Die Leistung der insulinproduzierenden Zellen nimmt jedoch im Laufe der Zeit ab und führt dazu, dass die Behandlung nach und nach an Effektivität verliert.

Daher ist es besser, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um das Auftreten von Diabetes bei Insulinresistenz zu vermeiden. Glücklicherweise können ein paar Lebensstiländerungen helfen.

Behandlung und Prävention von Insulinresistenz

Für diejenigen, die ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen möchten, gibt es gute Nachrichten zu Insulinresistenz: Durch einige Lebensstiländerungen kannst du dein Risiko, an Insulinresistenz zu erkranken, deutlich senken.

Eine der besten Maßnahmen, die du für dich selbst ergreifen kannst, ist, überschüssiges Gewicht zu verlieren. Dadurch kannst du dein Risiko, an Diabetes zu erkranken, um fast 35 % senken. Glücklicherweise musst du dafür oft nicht einmal viel Gewicht verlieren – 5-10 % deines Körpergewichts reichen aus. Wenn du etwa 7 % deines Gewichts abnimmst, verringert das deine Chancen, an Diabetes zu erkranken, bereits um fast 60 %. Der nachhaltigste Weg, dies zu erreichen, ist eine Ernährungsumstellung. Insulinresistenz erfordert eine Ernährung, die kalorienreduziert, aber reich an Protein ist. Das kannst du einfach erreichen, indem du über den Tag verteilt viel Eiweiß und ballaststoffreiche Lebensmittel isst, denn diese Kombination hilft dir, länger satt zu bleiben. 

Für weitere Tipps zur Insulinresistenz Ernährung sowie zum Abnehmen, schau dir unsere Leitfäden an und erfahre mehr über die Bedeutung von Schlaf zum Abnehmen. Wir haben außerdem einen Beitrag darüber, wie du eine Diät findest, mit der dir das Abnehmen leicht fällt.

Außer einer proteinreichen und kalorienreduzierten Ernährung unterstützt mehr Bewegung das Herz-Kreislauf-System und kann so einer Insulinresistenz vorbeugen und das Risiko für Diabetes senken. Zu einem aktiven Lebensstil können unter anderem gehen, laufen, schwimmen, Tanzkurse und Fitnesstraining beitragen. Ziel sollte es sein, dich etwa 150 Minuten pro Woche zu bewegen. Sollte das nach zu viel klingen, fang langsam an und arbeite dich auf 150 Minuten hoch. Auch wenn es zu Anfang weniger Bewegung als die empfohlene Menge ist, ist das immer noch besser als keine. Versuche in deinen Alltag bewusst mehr Bewegung zu integrieren. 

Zum Stichwort Insulinresistenz Ernährung haben wir folgende Ratschläge: Um Diabetes vorzubeugen, achte auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Meide verarbeitete Lebensmittel sowie Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt. Nachfolgend findest du die Prinzipien einer gesunden Ernährung, die gegen eine Insulinresistenz helfen können.

Insulinresistenz Ernährung: Lebensmittel, die du meiden solltest

Bevor wir zu den weniger erfreulichen Teilen kommen, in denen es darum geht, welche deiner Lieblingsspeisen du möglicherweise reduzieren musst, gehen wir zunächst auf die Prinzipien einer gesunden Ernährung bei Insulinresistenz ein. Ein gesundes Ernährungsmuster kann dir helfen, deine Erkrankung zu managen und sogar umzukehren. Also, worauf solltest du achten?

Hier sind die besten Tipps für gesundes Essen bei Insulinresistenz:

  • Wähle gesunde Kohlenhydrate. Priorisiere gesunde Vollkornprodukte wie Gerste oder Hafer.
  • Iss weniger stärkehaltiges Gemüse. Kreuzblütler wie Kohl und Rettich, sowie Tomaten oder Blattgemüse sind gute Optionen.
  • Iss Früchte aller Farben. Besonders Zitrusfrüchte und Beeren haben viele Antioxidantien und Ballaststoffe, die dir zugutekommen.
  • Wähle gute Proteinquellen. Protein hilft, satt zu bleiben, senkt Blutzuckerspitzen nach dem Essen von Kohlenhydraten und kann beim Abnehmen helfen. Bevorzuge magere Quellen mit wenig gesättigten Fetten, wie Hülsenfrüchte, Tofu und Hühnchen. Stelle sicher, du isst genügend Fisch oder nimmst anderweitig Omega-3-Fettsäuren zu dir.
  • Wähle fettarme Milchprodukte ohne Zuckerzusatz und mit viel Protein. Griechischer Joghurt ist eine großartige Option.
  • Stelle sicher, du nimmst alle Nährstoffe zu dir, die der Körper für einen stabilen Blutzuckerspiegel benötigt. Dazu gehören Ballaststoffe, Kalzium, Magnesium und Kalium. Du kannst sie aus Lebensmitteln beziehen oder aber mit Nahrungsergänzungsmitteln decken. 

Wie sollte eine Insulinresistenz Ernährung nicht aussehen?

Bei Insulinresistenz solltest du einige Lebensmittel und Getränke meiden, darunter Alkohol, süße Getränke, zuckerhaltige Leckereien, verarbeitete Lebensmittel und leicht verdauliche Zucker. Glücklicherweise sind diese Nahrungsmittel recht einfach zu reduzieren. Meide zusätzlich frittierte oder raffinierte Lebensmittel sowie salzige Nahrungsmittel.

Wie bei jeder Diät solltest du sicherstellen, dass du Änderungen vornimmst, die dir langfristig dabei helfen, deine Ziele zu erreichen. Alle deine Lieblingsspeisen auf einmal aus dem Speiseplan zu streichen, ist möglicherweise nicht der beste Weg, da dies zu Heißhunger oder Schuldgefühlen führen könnte. Wähle stattdessen gesündere Alternativen oder genieße die ungesünderen Lebensmittel in Maßen. Balance ist der Schlüssel, um die Symptome einer Insulinresistenz gezielt zu reduzieren.

Insulinresistenz ist eine Erkrankung, bei der der Körper nicht richtig auf Blutzucker reagieren kann. Die Symptomatik kommt recht häufig vor und kann das Risiko, an Diabetes zu erkranken, erhöhen. Glücklicherweise lassen sich die Symptome einer Insulinresistenz durch einfache Lebensstiländerungen wie mehr Bewegung und eine gesunde Ernährung vorbeugen und sogar eindämmen. Mit ein paar Anpassungen deines Lebensstils und der richtigen Unterstützung von deinem Arzt oder deiner Ärztin kannst du das Risiko, eine Insulinresistenz zu entwickeln oder an Diabetes zu erkranken, senken. Du hast deine Gesundheit in der Hand!

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